Tankoberflächen, die ungedämmt sind oder nur mit wenigen Millimetern starken Isolier-Beschichtungen versehen wurden, sind Klimakiller erster Güte. Dieser Beitrag stellt sowohl die thermischen als auch die wirtschaftlichen Eigenschaften der verschiedenen Dämmsysteme gegenüber.
Zur Lagerung von flüssigen Produkten, wie z.B. Alkohol, Heizöl oder Schweröl, werden weltweit Tanklager betrieben. Ein Großteil dieser Lagertanks ist ungedämmt. Für die Lagerung und Verarbeitung bestimmter Produkte (z.B. sehr zähflüssige Produkte wie Bitumen) sind jedoch gedämmte Tanklager notwendig. Die Lagerung der Produkte erfolgt über das Jahr bei konstanten Betriebstemperaturen. Abmessungen von 40 m Durchmesser und eine zylindrische Höhe von 16,5 m sind nicht ungewöhnlich. Die Wärmedämmung dieser Tanks erfolgt üblicherweise mit Dämmstoffen aus Mineralwolle und Ummantelungen aus Aluminium oder Stahl. Sie schützen den Dämmstoff vor mechanischen Beschädigungen und Witterungseinflüssen. Mit Bezug auf die jährlichen Betriebsstunden, die großen Oberflächen und die Betriebszeiten von Jahrzehnten ist eine wirtschaftliche Auslegung der Dämmsysteme zwingend, die sehr hohe Wirtschaftlichkeit aber auch sehr schnell nachweisbar. Neben den Investitions- und Betriebskosten steht insbesondere die Betriebssicherheit der Dämmung im Fokus. Im Falle falscher Ausführungen oder nicht behobener Beschädigungen der Ummantelung kommt es immer wieder vor, dass Korrosion unterhalb der Dämmung (CUI) zu kostspieligen Schäden und plötzlichen Anlagenstillständen führt.
Als Alternative zur herkömmlichen Dämmung werden von einigen Anbietern auch sogenannte thermische Beschichtungen für den Wand- und Dachbereich angeboten. Gemäß den vielversprechenden Angaben für solche Isolierbeschichtungen hat eine 2 bis 4 mm starke hochdämmende Beschichtung die gleiche Dämmwirkung wie eine konventionelle Dämmung mit 120 mm Mineralwolle. Neben geringeren Investitionskosten und der Vermeidung von CUI wird auch mit niedrigeren Oberflächentemperaturen geworben. Es wird suggeriert, dass eine niedrigere Oberflächentemperatur gleichbedeutend mit einer guten Wärmedämmung ist. Es ist das Ziel dieses Beitrags, die thermischen und wirtschaftlichen Eigenschaften der verschiedenen Dämmsysteme miteinander zu vergleichen. Zur Veranschaulichung der grauen Theorie dient eine Musterrechnung an einem Tank mit einer Betriebstemperatur von 145 °C, den oben genannten Abmessungen und einer jahresdurchschnittlichen Umgebungstemperatur von 10 °C. Die Energiepreise werden entsprechend den aktuellen Entwicklungen am Markt als veränderbarer Parameter berücksichtigt.
Wärmeleitfähigkeit von Dämmstoffen
Der Wärmetransport erfolgt durch Leitung, Konvektion und Strah- lung. Diese drei Transportvorgänge treten in der Praxis gemeinsam auf. Dämmstoffe reduzieren den Wärmetransport. Verhindern können sie diesen nicht. Typische Wärmeleitfähigkeiten in [W/mK] üblicher Dämmstoffe und Beschichtungen bei 20 °C:
- Mineralwolle, Drahtnetzmatte, AGI Q 132, Grenzkurve 2: 0,04
- Mineralwolle, Tankwandplatte: 0,04
- Vakuumpaneel mit einem Kern aus Pyrogener Kieselsäure: 0,004
- Beschichtung A, lt. Dokumentation Anbieter A: 0,0698
- Beschichtung B, lt. Dokumentation Anbieter B: 0,002
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