Immer mehr Unternehmen präsentieren sich auf Instagram, TikTok und YouTube der jungen Zielgruppe und werben für sich und ihre Ausbildungsberufe. Kann das auch für Handwerksberufe der Weg zu mehr Bewerbungen sein? Und wie begeistert man Jugendliche für eine Ausbildung und das eigene Unternehmen?
Die Qual der Wahl
Die Gen Z ist die auf den Arbeitsmarkt strebende Generation, um die Unternehmen und Hochschulen buhlen. Schulabgänger*innen stehen vor der Wahl: Soll es eine Ausbildung werden oder ein Studium? Oder ergibt es Sinn länger zur Schule zu gehen, um sich dort weiter zu qualifizieren?

Die Entscheidung fällt vielen Jugendlichen schwer. Kein Wunder, gibt es doch laut Statista so viele Möglichkeiten: allein 324 anerkannte Ausbildungsberufe und 11.200 grundständige Studiengänge so Hochschulkompass. Wie sollen sich junge Menschen mit bisher wenig Lebenserfahrung entscheiden? Und woher sollen sie wissen, ob der ausgewählte Beruf oder das Studienfach auch zu den eigenen Fähigkeiten und Interessen passt?
Unternehmen sind gefragt: viele Informationen helfen
Jugendliche haben oft keine Vorstellung, was sie in einer Ausbildung erwartet. Daher ist es wichtig, so viele Informationen wie möglich zu liefern. Zu beantworten sind zum Beispiel folgende Fragen:
Auf diesem Weg können Jugendliche einen Einblick in den Berufsalltag und das Unternehmen erhalten. Das macht es ihnen viel leichter, sich für genau diesen Ausbildungsberuf zu entscheiden. Doch wo und wie können Betriebe die jungen Bewerber*innen am besten erreichen?
Live und digital: Der Mix macht´s!
Im ersten Schritt steht die Recherche im Vordergrund: Wo kommen die Bewerber*innen her und wo halten sie sich auf? Wenn die Auszubildenden häufig aus der näheren Umgebung kommen, sollte diese Kenntnis unbedingt genutzt werden. Kontakte zu den Schulen oder die Teilnahme an Ausbildungsmessen helfen dabei, in persönlichen Begegnungen für künftige Schulabgänger präsenter zu werden.

Auch digital sollten ausbildende Unternehmen auffindbar sein. Denn das ist ein wichtiger Teil der Lebenswelt heutiger Jugendlicher. Studien zufolge des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest sind sie durchschnittlich vier bis fünf Stunden am Tag online und informieren sich vor allem im Netz über Ausbildungsberufe und Unternehmen.
Ausbildungsseite des Betriebs auf Social Media Kanälen?
Betriebe können sich als Arbeitgeber auf einer Karriereseite präsentieren, bestenfalls auch auf einer eigenen Ausbildungsseite. Darin sollten Informationen über die Berufsbilder und den Bewerbungsprozess enthalten sein. Dieser sollte zudem möglichst einfach und mit wenigen Klicks möglich sein – zu viele Bewerbungsschritte, zu komplizierte oder undurchsichtige Prozesse und lange Entscheidungswege können junge Bewerber leicht abschrecken.
Stattdessen sollten Unternehmen über niedrigschwellige Bewerbungsmöglichkeiten nachdenken – wer sich zum Beispiel kurze Videos von Bewerbern wünscht oder den Erstkontakt per Social Media ermöglicht, kann bei der Gen Z in der Regel punkten.
Ist schon eine informative Ausbildungsseite vorhanden, sollten freie Kapazitäten für Aktivitäten in den sozialen Netzwerken genutzt werden. Diese kosten zwar viel Zeit, können sich aber definitiv lohnen.
Instagram, TikTok und YouTube sind die angesagten Kanäle der GenZ
Social Media eignet sich gut, um spannende Einblicke in ein Unternehmen zu geben und eine emotionale Bindung aufzubauen. Per Bild oder Video kommen zum Beispiel infrage:
Azubi-Suche: Durchstarten in den Sozialen Medien
Beispielhafte Auftritte
Der Artikel ist auch in Ausgabe 2.2023 der Fachzeitschrift TI – Technische Isolierung (Juni 2023) erschienen.