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FESI Championship 2023: TI-Sieger-Interview mit Bahaa Eddin Hanifeh und Niklas von Tungeln (HdB)

Die teilnehmenden Teams

Niederlande: Ryan Doesburg und Joey Jansen

Deutschland (ZdB): Leutrim Loshaj und Tiro Kenan

Deutschland (HdB): Niklas von Tungeln und Bahaa Eddin Hanifeh

Litauen: Modestas Udra und Aurimas Siurkus

Österreich: Aleksandar Mirkovic und Gabriel David Asavoaei

Frankreich: Dorian Giraduet und Francois Sgard

Dänemark: Krzysztof Zieba und Dennis Hansen Holm

Irland: Cameron Murtagh und Adam Dempsey

Schweiz: Andrea Piceci und Mischa Dällenbach

Polen: Maciej Szatko und Tomasz Pawłowicz

Norwegen: Joakim Naess und Joachim Smistad

Begleitendes Konferenzprogramm

Während in der Halle der Wettbewerb stattfand, wurden die Tage in Feuchtwangen auch für ein begleitendes Konferenzprogramm genutzt. Mit einer Begrüßung durch die Leiterin der BauAkademie Gabriela Gottwald sowie durch Dr. Rudolf Jürcke startete das theoretische Begleitprogramm mit Vorträgen zu den verschiedenen Ausbildungswegen der teilnehmenden Länder. Schwerpunkt der Vorträge war der gedankliche Austausch zur Ausbildungssituation in der europäischen Isolierbranche. Einhellig war man der Meinung, dass ein europäischer Standard wünschenswert ist und dass weitere Gespräche hierzu stattfinden sollen. Vorteil eines europäischen Ausbildungsstandards sei beispielsweise die einfachere Auftragsvergabe über Ländergrenzen hinweg und vereinfachte Freizügigkeit der dann einheitlich qualifizierten Fachkräfte.

Siegerehrung und Gala-Dinner

Dr. Rudolf Jürcke eröffnete nach dem Wettbewerb und der Beratung der Juroren die Abendveranstaltung. Er dankte den organisierenden Personen und den Sponsoren für die Unterstützung bei der Umsetzung des Wettbewerbs. Besonders hervorgehoben wurde insbesondere Gabriela Gottwald als Leiterin der Bayerischen BauAkademie und Gastgeberin der Veranstaltung, die mit ihrem Team für einen angenehmen Aufenthalt der Teams und Gäste sowie Verköstigung durch ihr hervorragendes Küchenteam gesorgt hatte. Nach Grußworten aus Politik und Verbänden wurden die Sieger bekannt gegeben und unter großem Jubel und Applaus beglückwünscht: Es gewannen Bahaa Eddin Hanifeh und Niklas von Tungeln vom deutschen HdB-Team. Die Isolierer aus Polen kamen auf den zweiten Platz und den dritten Platz hat Irland erreicht.

TI – Technische Isolierung gratuliert den Gewinnern! Die Redaktion sprach mit ihnen über den Sieg.

Bahaa Eddin Hanifeh und Niklas von Tungeln im TI-Interview

Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Sieg! Wo stehen denn Ihre Sieger-Trophäen und wie sind Sie bei Ihrer Rückkehr im Betrieb empfangen worden?

Bahaa Eddin Hanifeh: Meine Sieger-Trophäe habe ich direkt neben die Sieger-Trophäen von der Deutschen Meisterschaft der Industrie-Isolierer und der des Preises „Exzellenz und Vielfalt in der Ausbildung – Kategorie Produktion und Technik“ hingestellt. Schon während der Wettkampftage haben mich viele motivierende Nachrichten erreicht. Die Kollegen haben mitgefiebert und waren fast live dabei. Daher habe ich auch direkt nach der Siegerehrung zahlreiche Gratulationen erhalten. Bei der Rückkehr hat mir dann noch einmal jeder persönlich zum Sieg gratuliert. Einige Tage später gab es dann eine Firmenfeier mit allen Kollegen und auch Geschenke. Da wir von der Größe ein eher kleines Unternehmen sind, ist der Gewinn einer solchen Meisterschaft etwas ganz Besonderes. Alle haben sich sehr gefreut.

Niklas von Tungeln: Die Schwartmanns Sickenmaschine hat ihren Platz neben der Sickenmaschine von der deutschen Meisterschaft auf meinem Schreibtisch gefunden. Der Pokal von der FESI steht bei den Pokalen von der DIHK im Wohnzimmer. Da während der Vorbereitung und der Europameisterschaft die Arbeit leider nicht stehen geblieben ist, ging es direkt wieder auf Montage. Deswegen wurde die geplante Feier erstmal hinten angestellt und Grüße und Glückwünsche per Telefon ausgerichtet.

Wie haben Sie sich so vorbereiten können, dass die Team-Arbeit während des Wettbewerbs gut funktioniert hat?

Bahaa Eddin Hanifeh: Wir hatten das Glück, dass wir uns ein bisschen in der Ausbildungsstätte für überbetriebliche Schulung (Bauinnung Nordschwaben) und im Ausbildungs-Zentrum der Bauindustrie in Hamm vorbereiten konnten. Dank Herrn Frank Levicar und Herrn Ulrich Büringer konnten wir uns gut vorbereiten und haben uns sowohl individuell, aber vor allem auch miteinander weiterentwickelt. Dabei war es besonders wichtig, die jeweiligen Stärken zu erkennen, sodass wir die Aufgaben bestmöglich aufteilen konnten. Das Arbeiten im Team unter Zeitdruck ist natürlich nicht einfach, wenn man sich nur kurz vorher kennenlernt. Daher hat uns diese gemeinsame Vorbereitung sehr geholfen.

Niklas von Tungeln: Dank dem Einsatz von Walter Riering (Teamcoach HDB), der Unterstützung von Andreas Götze (Geschäftsführer der BFA WKSB im HDB) sowie der Freistellung von unseren Firmen (Dr. Klameth Industrietechnik und KAEFER Industrie), konnten wir uns optimal vorbereiten. In den Ausbildungszentren in Nördlingen (Bauinnung Nordschwaben) und ABZ Hamm (Bau Industrie) konnten wir uns kennenlernen sowie die Stärken und Schwächen des anderen.

Wann wussten Sie, dass Sie teilnehmen dürfen und wie lange haben Sie sich auf den Wettbewerb vorbereitet?

Bahaa Eddin Hanifeh: Mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft der Industrie-Isolierer im November 2021 wusste ich, dass ich für eine Europameisterschaft qualifiziert sein würde. Deren Durchführung war aber lange ungewiss. Ich glaube, es war Februar 2023 als ich von konkreten Planungen erfahren habe. Da habe ich mich sehr gefreut, aber gezielt auf den Wettbewerb vorbereiten konnte ich mich natürlich erst im Rahmen der gemeinsamen Übungswochen mit Niklas.

Niklas von Tungeln: Dies habe ich am Abend der Feier von der deutschen Meisterschaft erfahren. Zwei Monate vor der Europameisterschaft wurde es dann final mit allen weiteren Details.

Was war denn für Sie persönlich die größte Herausforderung im Wettbewerb und wie haben Sie diese meistern können?

Bahaa Eddin Hanifeh: Ich habe meinem Partner von Anfang an vertraut und ich wusste, dass er auch was drauf hat. Daher habe ich die Situation nicht als besonders stressig empfunden. Wir haben uns sehr gut ergänzt. Die Sachen, die er nicht so sehr mochte, konnte ich dafür ganz gut und umgekehrt gilt das ganz genauso.

Niklas von Tungeln: Durch die Vorbereitung sowie die Tatsache, dass die Aufgabenstellung vorher bekannt gemacht wurde, war die einzige Herausforderung die örtlichen Gegebenheiten. Die begrenzte Anzahl an Maschinen, sei es die Rundbänke, Kantbänke oder elektrischen Sickenmaschinen. Weiterhin war der Platz zum Arbeiten begrenzt. Um hiermit zurechtzukommen, reichte einfache Beobachtung, wann die Maschinen zur Verfügung stehen oder das benachbarte Team grade nicht an seinem Rohrgestell arbeitet, bzw. auf der uns abgewandten Seite.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Bahaa Eddin Hanifeh: Ich habe einen zukunftssicheren Beruf gewählt, der mir sehr viel Spaß macht und der viele Möglichkeiten bietet. Auf jeden Fall möchte ich mich weiterentwickeln und fortbilden.

Niklas von Tungeln: Grundsätzlich möchte ich mich in meinem Beruf weiterbilden und entwickeln. Hierfür absolviere ich seit dem 17. März 2023 die WKS-Meisterschule in Leipzig, parallel zur Montagetätigkeit. Dies werde ich vorrausichtlich im Sommer 2024 abschließen. Danach werde ich mich mit meinem Vorgesetzten zusammensetzen und wir werden neue gemeinsame Ziele definieren, um gegenseitigen Erfolg und Zufriedenheit zu erzielen.

Vielen Dank für Ihre Antworten und alles Gute für Ihre weitere Zukunft!