61 Prozent der Betriebe seien im Jahr 2023 wirtschaftlich negativ durch die hohen Preise und Knappheiten belastet. 20 Prozent der Betriebe waren nach eigenen Angaben im Jahr 2023 nicht durch die veränderten Preise und Knappheiten betroffen, jeweils 9 Prozent konnten die Situation schlecht einschätzen oder sagten, dass sich negative und positive Auswirkungen in etwa die Waage halten. Nur 1 Prozent der Betriebe gab an, überwiegend positiv betroffen zu sein.
Als belastend empfunden: Gestiegene Energie- und Treibstoffkosten
Am belastendsten empfanden die wirtschaftlich betroffenen Betriebe 2023 die gestiegenen Kosten bei Energie und Treibstoffen, so die Mitteilung. Von den Betrieben, die negativ oder gleichermaßen positiv und negativ von der Krise betroffen waren, gaben 72 Prozent an, durch diese Erschwernisse sehr stark oder stark belastet zu sein. An zweiter Stelle folgten die gestiegenen Kosten für Vorleistungen und Rohstoffe, die 57 Prozent der Betriebe der Beobachtungsgruppe (sehr) stark belasteten. 42 Prozent gaben außerdem an, unter gestiegenen Personalkosten zu leiden.
Der Anteil negativ betroffener Betriebe sei insbesondere in der Landwirtschaft, in den Bereichen Beherbergung und Gastronomie, Verkehr und Lagerei sowie im Verarbeitenden Gewerbe überdurchschnittlich hoch gewesen.
Reingewinn um 1% niedriger als im Vorjahr
Insgesamt erzielten 76 Prozent der Betriebe in Deutschland im Geschäftsjahr 2022 ein positives Jahresergebnis, also einen Reingewinn. Im Vergleich zum Vorjahr (Geschäftsjahr 2021) veränderte sich dieser Anteil mit minus 1 Prozentpunkt nur geringfügig. „In den Jahren nach der Corona-Krise hat sich der Anteil von Betrieben mit einem positiven Geschäftsergebnis zwar wieder erhöht, das Vorkrisenniveau wurde jedoch noch nicht wieder erreicht“, erklärt Michael Oberfichtner, Leiter des Forschungsbereichs „Betriebe und Beschäftigung“.
„Im zeitlichen Vergleich fällt auf, dass zunehmend mehr Betriebe pessimistisch auf das laufende Geschäftsjahr blicken und von einem sinkenden Geschäftsvolumen ausgehen“, fügt IAB-Forscherin Barbara Schwengler hinzu. 23 Prozent aller Betriebe erwarten für das Geschäftsjahr 2023 ein sinkendes Geschäftsvolumen. Die Studie besagt, dass seit inzwischen vier Jahren in Folge damit die Geschäftserwartungen deutlich schlechter als vor der Covid-19-Pandemie eingeschätzt würden.
Die gegenwärtige Stimmung der Betriebe ließe sich nicht nur anhand der erwarteten Geschäftsentwicklung, sondern auch bezüglich der erwarteten Beschäftigungsentwicklung einfangen. Die überwiegende Mehrheit der Betriebe, ungefähr zwei Drittel, ginge demnach von einer gleichbleibenden Beschäftigung im ersten Halbjahr 2024 aus. Einen Beschäftigungszuwachs erwarteten 24 Prozent und 9 Prozent einen Beschäftigungsrückgang.
Die Studie beruht auf Daten des IAB-Betriebspanels, einer jährlich durchgeführten Befragung von rund 15.000 Betrieben aller Branchen und Größenklassen. Sie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2024/kb2024-11.pdf.
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)