Für den diesjährigen Nachfolgemonitor wurden mehr als 9000 Unternehmensnachfolgen aus den Jahren 2013 bis 2022 untersucht, so die Meldung. Der Bericht werde gemeinsam von der FOM Hochschule, dem Verband Deutscher Bürgschaftsbanken und der Creditreform Rating erstellt.

Die aktuelle Auflage des Nachfolgemonitors zeige, dass der demografische Wandel viele Firmen vor eine Herausforderung stelle: „In einer alternden Gesellschaft gibt es zwangsläufig mehr übergabereife Unternehmen als potenzielle Übernehmende. Hinzu kommt, dass eine Neugründung oft als attraktiver empfunden wird als eine Übernahme.
Im Vergleich zum letzten Untersuchungszeitraum ist das Durchschnittsalter der Übergebenden noch einmal um drei Jahre auf nun 61 Jahre gestiegen“, fasst der wissenschaftliche Leiter der Studie, Prof. Dr. Holger Wassermann von der FOM Hochschule, laut Meldung die Ergebnisse zusammen.
Lage und Größe des Unternehmens von Bedeutung
Für die Übernahme eines Unternehmens spielten verschiedene Faktoren eine Rolle. Demnach fänden Unternehmen in zentraler Lage eher eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger, diese Firmen machten etwa drei Viertel der untersuchten Übernahmen aus. Auch die Unternehmensgröße sei der Studie zufolge bei der Nachfolgesuche von Bedeutung. So entfielen im Jahr 2021 die Hälfte der Nachfolgen auf Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens zwei Millionen Euro – dies sei eine Verdopplung im Vergleich zum Jahr 2014.
Nachfolgen stützen Wachstumspotenzial
Zudem gehe aus dem Nachfolgemonitor hervor, dass fast zwei Drittel der Unternehmen das Umsatzniveau nach der Übernahme halten oder steigern könnten. „Dies zeigt, dass Unternehmensnachfolgen das Wachstumspotenzial stützen, Arbeitsplätze sichern und zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen können“, erläutert Dr. Michael Munsch, Vorstand der Creditreform Rating AG laut der Pressemitteilung. Hier spielten die Bürgschaftsbanken eine besondere Rolle, so seine Meinung. Sie könnten bei der Finanzierung der Übernahme stabilisierend wirken. Gleichwohl erreichten viele Nachfolgerinnen und Nachfolger im Mittel nicht das EBIT, also das Ergebnis vor Steuern und Zinsen, was laut Studie unter anderem am Abbau des Investitionsstaus liege.
Jede fünfte Übernahme erfolge durch eine Frau

Der Anteil an Nachfolgerinnen sei über die Jahre konstant: Etwa jede fünfte Übernahme erfolge durch eine Frau – in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg, den meisten östlichen Bundesländern, Baden-Württemberg und dem Saarland sei der Anteil höher. Unterschiede gebe es auch innerhalb der verschiedenen Branchen. Beispielsweise sei der Frauenanteil im Bereich „Gesundheit & Soziales“ höher, während im „Baugewerbe“ die Nachfolger vor allem Männer seien.
Mehr als 9000 Übernahmen untersucht
Der Nachfolgemonitor basiere laut Meldung auf den Daten vom Verband der Deutschen Bürgschaftsbanken und von der Creditreform. Er beziehe sich nicht auf Hochrechnungen, Schätzungen oder Umfragedaten, sondern auf tatsächlich erfolgten Unternehmensnachfolgen. „Mit der Studie wollen wir einen Beitrag dazu leisten, das Nachfolgegeschehen in Deutschland besser zu verstehen und neue Erkenntnisse in einem Bereich zu erhalten, in dem es nur wenige Daten gibt“, betont Manfred Thivessen, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) und Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen laut der Meldung.
Für den Nachfolgemonitor wurden mehr als 9000 Übernahmen von Unternehmen aus den Jahren 2013 bis 2022 untersucht. Die Studie steht zum Download zur Verfügung.
Quelle: www.nachfolgemonitor.de