Die FeuerTrutz mit begleitendem Brandschutzkongress fand am 25. und 26. Juni 2025 im Messezentrum Nürnberg statt. Als Plattform für den vorbeugenden Brandschutz deckt die Veranstaltung ein breites Themenspektrum ab – von baulichen und anlagentechnischen Maßnahmen bis hin zu organisatorischen Konzepten. Auch in diesem Jahr standen praxisnahe Lösungen, Erfahrungsaustausch und die Weiterentwicklung von Standards im Mittelpunkt.
Laut Veranstalter nahmen rund 6.600 Fachbesucher aus dem In- und Ausland an der Messe teil. Die Ausstellerzahl lag bei 266 Unternehmen aus 22 Ländern. Die Ausstellungsfläche umfasste etwa 7.360 Quadratmeter. Damit blieb das Messeformat in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Besucherstruktur war überwiegend fachlich geprägt: Vertreter aus Planung, Bauausführung, Industrie, Behörden, Forschung und Ausbildung nutzten die Gelegenheit, sich über neue Produkte, Regelwerke und Entwicklungen im Brandschutz zu informieren.
Die FeuerTrutz richtet sich sowohl an technische Fachplaner und Sachverständige als auch an Architekten, Bauherren und Betreiber von Gebäuden. Die Zielsetzung bleibt dabei konstant: Lösungen für mehr Brandsicherheit sichtbar zu machen und den Wissenstransfer zwischen Herstellern, Anwendern und Normungsgremien zu fördern.
Themenschwerpunkte 2025
Inhaltlich spiegelte die Veranstaltung die zunehmende Verzahnung zwischen baulichem und anlagentechnischem Brandschutz wider. Ergänzt wurden die Angebote durch digitale Tools und Schulungskonzepte im organisatorischen Bereich. Die Schwerpunkte lagen in diesem Jahr unter anderem auf folgenden Themenfeldern:
brandschutztechnische Anforderungen an den Holz- und Trockenbau
Abschottungslösungen für gebäudetechnische Installationen
Entwicklungen im Bereich der Rauch- und Wärmeabzugsanlagen
Brandschutzkonzepte für Bestandsgebäude
sichere Handhabung von Lithium-Ionen-Batterien
digitale Anwendungen wie Building Information Modeling (BIM), AR-gestützte Dokumentation und mobile Wartungstools
Für die Fachrichtung Technische Isolierung bot die Messe damit mehrere Anknüpfungspunkte – etwa beim Thema Rohrabschottung, bei Dämmstoffen mit definierten Brandkennwerten oder in Bezug auf Systemlösungen für Leitungsführungen durch Brandabschnitte.
Rahmenprogramm und Sonderflächen
Neben dem klassischen Ausstellungsbereich waren 2025 verschiedene Sonderflächen Teil des Messekonzepts. So bot die FeuerTrutz Arena Raum für Podiumsgespräche, Impulsformate und Produktvorstellungen. Auf der Aktionsfläche Erlebnis Brandschutz wurden Brandschutzlösungen unter realitätsnahen Bedingungen vorgeführt – unter anderem mobile Brandversuche, Rauchtests und die Funktion von Druckbelüftungsanlagen. Für praxisorientierte Besucher ergaben sich hier Einblicke in die Wirkung von Komponenten im Betrieb.
Das Forum Digitalisierung praktisch gestalten setzte sich mit Fragen der digitalen Planung, automatisierten Inspektion und der Vernetzung von Brandschutzkomponenten auseinander. Dabei wurden sowohl neue Softwarelösungen als auch konkrete Anwendungsbeispiele aus der Praxis vorgestellt.
Die Integration technischer Isolierung in übergeordnete Brandschutzkonzepte spielt eine zunehmend wichtige Rolle.
Für Schulungsanbieter und Weiterbildungsinstitute stand mit dem Treffpunkt Bildung & Karriere ein zentraler Anlaufpunkt zur Verfügung. Junge Unternehmen präsentierten sich auf einem Gemeinschaftsstand für Start-ups. In Summe ergab sich ein vielfältiges Rahmenprogramm, das dem Querschnittscharakter des Brandschutzes gerecht wurde.
Brandschutzkongress mit Fachvorträgen
Parallel zur Messe fand der zweitägige Brandschutzkongress statt. Die Vorträge deckten ein breites Spektrum an Themen ab – von technischen Richtlinien und Normen über Planungs- und Ausführungsfragen bis hin zu rechtlichen Rahmenbedingungen und Praxisberichten aus Projekten. Der Kongress wurde als kostenpflichtige Zusatzveranstaltung angeboten und richtete sich vor allem an Fachplaner und Behördenvertreter.
Diskutiert wurden unter anderem Entwicklungen bei der Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie (MLAR), die Herausforderungen im urbanen Holzbau sowie Fragen der Bestandssanierung. Der anlagentechnische Brandschutz – etwa in Form von Sprinkler- und Gaslöschanlagen – war ebenfalls Teil des Programms. Auch der Umgang mit innovativen Werkstoffen, hybriden Bauteilen und neuen Bauweisen wurde thematisiert.
Anknüpfungspunkte Technische Isolierung
Für Fachleute aus dem Bereich Technische Isolierung ergaben sich auf der FeuerTrutz 2025 mehrere interessante Aspekte. Zum einen rückte die Rolle von Dämmstoffen mit besonderen Brandschutzeigenschaften stärker in den Fokus. Zum anderen wurden Abschottungssysteme vorgestellt, die eine koordinierte Planung von haustechnischen Anlagen in brandschutztechnisch sensiblen Bereichen ermöglichen. Auch Lösungen zur nachträglichen Sanierung oder Ertüchtigung bestehender Installationen waren Thema – beispielsweise bei der Dämmung von Rohrleitungen in Flucht- und Rettungswegen.
In Gesprächen wurde zudem deutlich, dass die Integration technischer Isolierung in übergeordnete Brandschutzkonzepte eine zunehmend wichtige Rolle spielt. Sowohl bei Neubauprojekten als auch im Bestand müssen die eingesetzten Materialien und deren Verarbeitung präzise dokumentiert und brandschutztechnisch bewertet werden. Die Anforderungen an Nachweise und Zertifikate steigen entsprechend – ebenso die Nachfrage nach modularen und gewerkeübergreifend einsetzbaren Systemen.
Ausblick
Die nächste FeuerTrutz ist für das Jahr 2026 erneut in Nürnberg geplant. In einer Branche, die von gesetzlichen Regelungen, technischen Normen und materialtechnischen Entwicklungen geprägt ist, bietet das Messeformat eine Gelegenheit zur Standortbestimmung. Für Anbieter, Planer und Verarbeiter aus der technischen Isolierung bleibt der vorbeugende Brandschutz ein wichtiges Arbeitsfeld – sowohl im Hinblick auf Produktinnovationen als auch im Kontext ganzheitlicher Planung und interdisziplinärer Zusammenarbeit.