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Bauwirtschaft besorgt über Materialpreissteigerungen

„Die Materialpreise steigen täglich, teilweise im Stundentakt. Allerdings sind die Preissteigerungen bisher noch kein Anzeichen von Material­knappheit, sondern eher von Angst vor drohenden Lieferausfällen. Inwieweit und vor allem wann es zu angebotsseitigen Materialengpässen kommen wird, lässt sich aktuell noch nicht beurteilen“, erklärt Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), in einer Pressemitteilung. Die Bauunternehmen würden sich zudem mit massiv steigenden Energie- bzw. Treibstoffpreisen, vor allem bei Dieselkraftstoffen, konfrontiert sehen.

In dieser besonderen Lage fordert der HDB, dass faire, partnerschaftliche Lösungen zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern zum einen für mög­liche Lieferprobleme und zum anderen für den Umgang mit den Baumaterialpreissteigerungen gefunden werden. Nur so seien die Bauunter­nehmen auch weiterhin in der Lage, ihre vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen. „Helfen würde die durchgängige Vereinbarung von Stoffpreisgleitklauseln, auch in bestehenden Verträgen, bei denen der Bezugspunkt der Materialpreise auf den Zeitpunkt der Angebotsabgabe gelegt wird. Zudem sollte der Produktkatalog solcher Preisgleitungen ausgeweitet werden, insbesondere für Bitumen“, sagt Müller.

Ähnlich äußert sich auch der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) in einer offiziellen Verlautbarung. So berichten die Bauunternehmen nach Angaben des Verbands, dass sie für Bauanfragen nur noch tagesaktuelle Preise und oftmals auch keine Lieferzusagen mehr bekommen. „Damit ist es ihnen quasi unmöglich, Angebote auf Bauanfragen und Ausschreibungen zu machen. Hier brauchen wir eine andere Form der vertraglichen Zusammenarbeit, zumal die bisherigen Stoffpreisgleitklauseln sich als unwirksam erwiesen haben,“ wird ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa zitiert. Er schlägt stattdessen eine an die aktuellen Preisentwicklungen angepasste Gleitklausel vor: „Notwendig ist eine Klausel, die die starken Preisschwankungen sowie Lieferengpässe abbildet und auffängt. Diese Klausel muss auch auf laufende Verträge angewandt werden, da durch die massiven Preissteigerungen viele Verträge nicht mehr darstellbar sind.“

Um den Herausforderungen zu begegnen, empfiehlt der ZDB, sich gemeinsam mit der Bundesregierung an einen Runden Tisch zu setzen, um über Lösungen zu beraten.

Zentralverband Deutsches Baugewerbe
www.zdb.de

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
www.bauindustrie.de