
Ein wichtiger Garant für die erfolgreiche Arbeit der Stiftung ist das Engagement ihrer engagierten Mitgliedsfirmen. Noch im Gründungsjahr wurden aus anfangs acht Stiftern sehr schnell zwölf, heute zählt die EiiF mehr als 60 Isolierfirmen zu ihren Fördermitgliedern.
Darunter sind praktisch alle großen Internationalen Dämmstoffhersteller und Isolierer, aber auch Familienunternehmen und immer mehr auch Einzelpersonen. Fast alle Firmen haben von der EiiF ausgebildete und zertifizierte TIPCHECK Experten, die ihre Kunden hinsichtlich ihrer Energieeinsparmöglichkeiten mittels optimierter technischer Dämmungen beraten.
Der Stiftungszweck:
Artikel 2, Stiftungssatzung: Die Stiftung engagiert sich ausschließlich und unwiderruflich gemeinnützig für den Einsatz nachhaltiger Isoliersysteme in Industrieanlagen und im industriellen Umfeld mit dem Ziel Energie einzusparen, CO2-Emissionen zu reduzieren und bestmöglichen Schall- wie Brandschutz zu realisieren.
Primäres Anliegen der Stiftung ist es, das Potenzial nachhaltiger Isolierlösungen bei Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik bekannt zu machen und mittels Beratung und Aus- und Fortbildung die Umsetzung konkreter Projekte zu initiieren. Dabei sollen neben den Energieeinsparpotenzialen auch gesundheitliche Aspekte sowie die betriebliche Sicherheit berücksichtigt werden.

Vision und Mission
Die Vision der Stiftung ist es, das Klima durch mehr und bessere technische Dämmungen zu verbessern. Ihre Mission ist die Förderung nachhaltiger Isoliersysteme für industrielle und technische Anlagen mit dem Ziel, Energie zu sparen und CO2-Emissionen zu reduzieren.
In den Anfangsjahren lag dabei der Fokus sehr stark auf Industrieanlagen, heute sind neben den großen Energieverbrauchern aber auch die zahlreichen Potenziale betriebstechnischer Anlagen in Gebäuden wie Heizungsanlagen und Klimaanlagen, die häufig trotz bestehender Gesetze nur unzureichend gedämmt sind, Teil des TIPCHECK-Programms.
Ziel
Das konkrete Ziel der EiiF-Aktivitäten ist die Einführung (verbindlicher) energieeffizienter Dämmstandards. Darüber hinaus soll die Industrie motiviert werden, regelmäßige energetische Inspektionen sowie Überprüfungen von Dämmsystemen im Rahmen der Instandhaltung durchzuführen.
Zielgruppen
Die Angebote und Aktivitäten der EiiF wenden sich zum einen an politische Entscheidungsträger auf EU- und nationaler Ebene als auch direkt an die Kunden technischer Dämmungen (Industrie und Gebäude) sowie die Isolierbranche selbst.
Tätigkeitsfelder
Die wichtigsten Tätigkeitsfelder der EiiF sind neben dem TIPCHECK-Programm die Standardisierung, in der zum Beispiel auf Basis der VDI 4610 die neue europäische Norm prEN 17956 entwickelt wird, das Lobbying auf EU- und nationaler Ebene, Marketing und Bewusstseinsbildung, zum Beispiel durch Studien oder Informationskampagnen in den Sozialen Medien, die Pflege und Organisation des EiiF-Membership-Fördervereins und seiner Mitglieder sowie die EiiF-Akademie, die Vorträge, Workshops und Seminare zu den relevanten Themen anbietet.
Erfolge und Perspektiven nach Tätigkeitsfeldern
TIPCHECK-Programm:

Bis heute wurden mehr als 2.000 TIPCHECKs (Technical Insulation Performance Checks) in der gleichen Anzahl betriebstechnischer Anlagen durchgeführt. Dabei haben rund 75 %, gleich drei von vier Kunden, in die vorgeschlagenen Dämmmaßnahmen investiert und die Isolierarbeiten umgesetzt.
Grob geschätzt dürften durch das TIPCHECK-Programm bis heute mehr als 4 Millionen MWh und mehr als 1 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen eingespart worden sein – und das jährlich.
Für die EiiF-Mitglieder ein zusätzlich aktiv generiertes Auftragsvolumen von mehr als 80 Millionen Euro. Angesichts der stark erhöhten Kosten für Energie und Emissionen sind insbesondere seit diesem Jahr die TIPCHECK-Nachfrage und die Zahl der daraus resultierenden Isolieraufträge signifikant gestiegen.
Knapp 30 TIPCHECK-Trainings mit mehr als 300 Teilnehmern wurden seit 2010 durchgeführt. Aktuell zählt die EiiF rund 140 zertifizierte TIPCHECK-Experten.
Die TBI-App und EiiF-Tools, die bei der Durchführung der TIPCHECK-Energieaudits zum Einsatz kommen, werden kontinuierlich weiterentwickelt und sind die digitalen Helfer vor Ort zur Berechnung der Einsparpotenziale technischer Dämmsysteme für die TIPCHECK-Experten.
Die neue browserbasierte TBI-App wird voraussichtlich Ende des Jahres auch Nichtmitgliedern zur Verfügung gestellt und kann dann gegen eine Jahresgebühr von einem weiten Kreise von Interessenten zur Abschätzung der Einsparpotenziale technischer Dämmungen genutzt werden.
Standardisierung:
prEN 17956 – der Vorschlag der EiiF, aus der deutschen VDI 4610 Richtlinie eine europäische Norm für Energieeffizienzklassen von technischen Dämmungen zu entwickeln, wurde im vergangenen Jahr angenommen. An ihr wird mit Hochdruck gearbeitet und wenn alles gut läuft, kann die Europäische Norm prEN 17956 bereits im Laufe des nächsten Jahres veröffentlicht werden.
Die Entwicklung dieser europäischen Norm ist eine ursprüngliche Idee der EiiF, und dies auf der Grundlage der bestehenden VDI 4610 zu tun, ermöglichte es, dies womöglich in einer für die Normung extrem kurzen Zeit zu tun. Der Technische Ausschuss wurde vom Technischen Direktor der EiiF Luis López Brunner geleitet und setzte sich aus Experten der EiiF-Mitglieder und des FIW München zusammen.
Lobbyarbeit:
Die EiiF hat verschiedene Förderprogramme in Europa initiiert. Darunter unter anderem das seit diesem Mai geltende Förderprogramm im Modul 1 der BAFA für Querschnittstechnologien.
Im Bestand werden bis zu 50 % der Isoliererrechnung vom Staat übernommen und bei Umsetzung der Maßnahme der TIPCHECK als Planungsleistung vollständig angerechnet.
Im niederländischen Gesetzgebungsprogramm „Onderzoeksplicht“ wird bis 1. Dezember 2023 die Durchführung eines sogenannten Isolierscans von Industriebetrieben verlangt. Dieser Nachweis kann aber auch durch einen TIPCHECK, der nicht älter als zwei Jahre sein darf, erbracht werden. Entsprechend hoch ist aktuell die Nachfrage nach TIPCHECKs in den Niederlanden.
Marketing und Bewusstseinsbildung:
Mit ihrer „EiiF-Study 2021“, die viel Berücksichtigung erfahren hat und zum Beispiel von der EU-Kommission im Entwurf bzw. den Arbeitsdokumenten zur neuen Energieeffizienzrichtlinie mehrfach zitiert wird, hat die EiiF eine Grundlage geschaffen, um das Einsparpotenzial technischer Dämmungen in Europa abzuschätzen.
40 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen und 160 TWh Energie könnten eingespart werden, wenn alle technischen Dämmungen in europäischen Industrieanlagen nach Energieklasse C (VDI 4610/prEN 17956) ausgelegt und entsprechend installiert wären.
Allein in deutschen Industrieanlagen ließen sich bereits ein Viertel davon, rund 10 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen und 40 TWh Energie, einsparen. Nationale Fact Sheets zum Einsparpotenzial stellt die EiiF kostenfrei auf ihrer Webseite www.eiif.org zur Verfügung.
EiiF-Membership Förderverein:
Seit 2010 hat der Förderverein der EiiF im Durchschnitt rund 60 engagierte Mitgliedsunternehmen, die einen großen Anteil an den oben beschriebenen Erfolgen haben.
EiiF-Academy:
Die EiiF-Academy ist das jüngste Standbein unter den Tätigkeitsfeldern und erste erfolgreich durchgeführte EiiF Nachhaltigkeitsworkshops fanden bereits großen Zuspruch und helfen durch Wissens- und Praxistransfers dabei, den Stiftungszweck hinsichtlich der Initiierung praktischer Energiesparprojekte weiter voranzutreiben.
Die EiiF unterstützt außerdem seit ihrer Gründung auch die FESI-Europameisterschaften für Isolier-Lehrlinge und bringt dieses Jahr dort die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit ins Wettbewerbsprogramm ein.
Dieser Artikel ist erschienen im Fachmagazin TI - Technische Isolierung, Ausgabe 3.2023.