Übersicht von möglichen Detaillösungen:
Die Zunahme der im Außenbereich errichteten Lüftungsanlagen führt natürlich auch zu einer größeren Anzahl von Wanddurchführungen. Hier muss eine genaue entsprechende Planung für die Wandöffnungen erstellt werden, damit Lage und Größe abgestimmt sind auf die runden oder eckigen Luftleitungen. Auch hier gilt, dass jede Luftleitungsdurchführung eine eigene Aussparung benötigt, damit fachgerechte Anschlüsse hergestellt werden können. Des Weiteren ist bei der Planung von Lüftungsanlagen im Außenbereich zu vermeiden, dass eckige Luftleitungen, die parallel an Wänden geplant sind, entsprechend mit ausreichend Abstand montiert werden, damit sie vierseitig gedämmt und mit Blech ummantelt werden können.
Das Titelbild zeigt: Der erforderliche Abstand zur Gasbetonwand fehlt
Auf dem Bild ist zu sehen, dass die eckige Luftleitung nicht mit dem erforderlichen Abstand zur Gasbetonwand montiert wurde, dadurch mussten die Dachbleche bis zur Gasbetonwand verlegt werden. Der Anschluss wurde mit einem Anschlusswinkel ausgeführt. Dieser Winkel hat keine feste bzw. verschraubte Verbindung zur Wand, sondern ist an der oberen Abschlusskante mit dauerelastischem Fugenkitt abgedichtet.
Der waagrechte Schenkel des Winkels ist im Bereich des Stehfalzes der Dachbleche ausgeschnitten und ebenso verfugt. Ohne die mechanische Befestigung des Winkels an der Wand ist die einzige Verbindung die dauerelastische Fuge. Aufgrund der großen Temperaturunterschiede, die auf die Blechummantelung das ganze Jahr einwirken, ist diese Ausführung keine dauerhafte Lösung.
Die gleichen Anforderungen bei einer Wand- wie bei einer Dachdurchführung
Für die Ausführung der Wanddurchführung einer eckigen oder runden Luftleitung gelten die gleichen Anforderungen wie bei der Dachdurchführung (Praxisempfehlungen: Teil 3 von 5). Bauteildurchführung nach DIN 4140: 2023-05: Die Skizze 1 wurde für eine Wanddurchführung deshalb um 90° gedreht, die Legende ist daraufhin für die Wanddurchführung wie hier folgend.

Legende Skizze 1
1 wetterfester Blechmantel
2 Luftleitungsdämmung
3 Überschubrohr bei runden Luftleitungen bzw. Überschubkanal bei eckigen Luftleitungen
Anstatt 300 mm Überstand nur ca. 100 mm
4 Luftdichter Anschluss des Überschubrohres oder Kanales an die Fassade
5 Außenwand
6 Dämmung zwischen Leitung und Überschubbauteil
7 dichter Abschluss zwischen Leitung und Überschubrohr bzw. -kanal
8 Fassadendämmung (falls vorhanden)
Auswahl einiger Fassadenvarianten
Aufgrund der Vielzahl der Fassadenvarianten kann ich nicht alle Lösungen hier darstellen.
Wenn die Wand aus Sandwichelementen besteht, empfehle ich den Anschluss der äußeren Blechummantelung bei eckigen Luftleitungen so auszuführen wie den Anschluss an ein Lüftungsgerät. Dieses Detail zeigt einen beweglichen Wandanschluss, wodurch Längenausdehnungen der Blechummantelungen im Außenbereich ausgeglichen werden können.
Bei Fassaden, die mit Trapezblechen verkleidet sind, ist darauf zu achten, dass die Ausführung der Dämmung mit Blechummantelung vor der Montage der Fassadentrapezbleche erfolgt, denn danach ist ein wetterfester Anschluss sehr schwierig. Generell sollten die Problematiken mit den Beteiligten vor Ausführung abgestimmt werden. Dafür können auch öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige zurate gezogen werden, nicht erst bei eingetretenen Schäden.
Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in TI-Magazin 1.2024