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Grabers Sicht der Dinge …

Hoffnung durch gemeinsame Stärke

Die Erwartungen sind hoch – extrem hoch. Die neue Bundesregierung hat uns nichts anderes versprochen als eine Kehrtwende, eine radikale Veränderung, damit vor allem der stotternde Motor der Wirtschaft wieder in Schwung kommt. Denn: Die Wirtschaft – sowohl Industrie als auch Handwerk – brauchen diese Starthilfe. Stillstand und Unsicherheit können wir uns nicht länger erlauben.

Die Signale, die die Politiker mit dem Koalitionsvertrag ausgesendet haben, stimmen hoffnungsvoll. Denn – so klingt es zumindest in den meisten Reden – sie haben das Problem erkannt und gemerkt, dass es nicht ein Problem ist, das es zu lösen gilt, sondern dass an ganz vielen Schrauben gedreht werden muss.

Das Handwerk braucht Entlastung

Die Handwerkerstunde muss bezahlbar bleiben, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Das bedeutet: Entlastung bei Kosten und Bürokratie. Weg mit ständigen Erhöhungen und noch mehr Abgaben. Weg mit Statistiken und Dokumentationen. Weg mit dem ganzen Eingriff in die unternehmerische Freiheit. Denn: Wir wissen, was wir tun. Wir haben das gelernt und handeln verantwortungsbewusst. Das muss man uns auch mal glauben!

Das Handwerk braucht Sicherheit

Egal ob es um gesetzliche Forderungen oder um Förderungen geht: Das Handwerk braucht klar verständliche und nachvollziehbare Umsetzungsformeln, die einfach umsetzbar sind und langfristig Bestand haben. Bürokratieabbau und verkürzte Genehmigungsverfahren sparen Zeit und fördern die Planungssicherheit. Es kann nicht sein, dass Regeln ständig geändert werden. Dass bei Projektbeginn andere Regelungen galten als bei Baubeginn. Was heute gilt, sollte auch noch in paar Jahren gelten. Damit will ich nicht den technischen Fortschritt oder Innovationen abwürgen, aber Beständigkeit und Verlässlichkeit sind für langfristig planende Unternehmer unerlässlich.

Handwerk braucht Sichtbarkeit

Das Handwerk ist eine Wirtschaftsmacht in Deutschland – nur eben kein Konzern, sondern besteht aus vielen kleinen Betrieben von nebenan. Und wir werden gebraucht: Das Handwerk wird aufgrund von Mangelzuständen und steigender Nachfrage nach Fachkompetenz an Bedeutung und Ansehen gewinnen. Viele ignorieren diese Entwicklung und suchen nach schnellen, noch vorhandenen Alternativen. Aber das wird nicht mehr lange gehen, denn die Nachfrage wird genauso steigen wie der Fachkräftemangel. Dem gilt es entgegenzuwirken.

Deshalb meine Botschaft an den Nachwuchs: Handwerk ist geil und am Ende eines Tages siehst du, was du geleistet hast.

Botschaft an die Politik: Bauen und Handwerk muss bezahlbar bleiben, damit sich die breite Masse der Gesellschaft einen Handwerker noch leisten kann und nicht in die Schwarzarbeit abwandert.

Handwerk braucht Stärke

Mit uns geht alles – ohne uns geht nix. Der politische Einfluss und das gesellschaftliche Ansehen müssen gestärkt werden. Das beginnt natürlich im eigenen Betrieb, aber wir müssen auch als Branche zusammenstehen. Wir müssen demonstrieren, dass wir uns der Verantwortung unserer Aufgabe und den Herausforderungen bewusst sind – und das auch ohne ständige Kontrolle und Bevormundung durch den Staat.

Bei der DACH-Tagung in Wiesbaden haben wir diesen Zusammenhalt deutlich gezeigt. Denn: Nur wenn wir uns vernetzen, können wir die Herausforderungen angehen, nur wenn wir immer auf dem aktuellen Stand sind, können wir die Anforderungen erfüllen. Deshalb gehört die Teilnahme an einer solchen Branchentagung wie selbstverständlich dazu, denn das stärkt uns alle!

Was mich besonders freut, ist die Entscheidung, dass wir in zwei Jahren unsere Branchentagung wieder um eine Messe ergänzen. Wir kehren zurück an alte Stätten und zeigen, dass die Isolierer-Branche geschlossen auftritt und den Willen zu Innovation und Entwicklung hat. Deshalb starten jetzt die Planungen für diese Veranstaltung, und ich freue mich schon darauf!

Über den Autor

Thomas Graber
ist Vorstandsmitglied der BFG-WKSB im ZDB, geschäftsf. Vorsitzender der Fördergemeinschaft Dämmtechnik und Mitglied in diversen Normen- und Fachausschüssen. Er hat einen Lehr­auftrag an der bayerischen Bauakademie Feuchtwangen und am BS-Zentrum Nördlingen. Er ist Autor, Redner und Experte für das Handwerk. Die Graber GmbH hat Auszeichnungen zum „Top 100 Arbeitgeber “ und „Top 100 Innovator 2021“ erhalten.

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