In einem Drittel der Unternehmen, die an der VBI-Konjunkturumfrage teilgenommen haben, konnten freie Stellen aus Mangel an geeigneten Bewerberinnen oder Bewerbern überhaupt nicht besetzt werden. Rund 40% aller neueingestellten Beschäftigten kamen 2021 direkt von der Hochschule oder Universität.
"Wir sehen mit großer Sorge, dass die Schere zwischen wachsenden Herausforderungen für die Baubranche und dem Mangel an fähigen Ingenieurinnen und Ingenieuren immer weiter aufgeht", sagte VBI-Präsident Jörg Thiele bei Vorstellung der Umfrage in Berlin. Der VBI schlage daher die Einrichtung eines ‚Runden Tischs Ingenieurnachwuchs‘ vor, um schnell und systematisch mehr junge Leute für ein Bauingenieurstudium zu gewinnen und auszubilden. "Bundesregierung, Länder, Hochschulen und Verbände müssen jetzt an einen Tisch, wir haben keine Zeit zu verlieren."
Trotz wachsender Personalprobleme blicken die VBI-Mitgliedsunternehmen insgesamt optimistisch in die Zukunft. 84% beurteilen zu Jahresbeginn ihre wirtschaftliche Situation als gut oder sogar sehr gut, fast 40% verbuchen Auftragszuwachs und mit mehr als 30% erwarten deutlich mehr Ingenieurbüros als vor einem Jahr Umsatzzuwächse im laufenden Geschäftsjahr.
Die Ertragslage hat sich nur wenig verändert, allerdings zu ungunsten der Firmen. Meldeten im Vorjahr rund 26% einen Anstieg der Umsatzrendite, konnten 2021 nur 21% Gewinnzuwachs verbuchen. Rückgänge bei der Umsatzrendite gaben aktuell 31% an, im Vorjahr traf dies 28% der Teilnehmenden. Mit den Auswirkungen der Coronakrise hatten 2021 noch 21% der VBI-Unternehmen zu kämpfen, ein Rückgang um 10% gegenüber dem ersten Jahr der Pandemie. Der Personalmangel hat die Pandemie als Einflussfaktor deutlich überholt.
Die Ergebnisse der Umfrage können auf der Webseite des VBI eingesehen werden.
Verband Beratender Ingenieure VBI
www.vbi.de