Neben den Ausbildungsmeistern Uwe Behr (Überbetriebliches Ausbildungszentrum Brandenburg an der Havel), Ulrich Büringer (Aus- und Fortbildungszentrum Nordschwaben), Torsten Bradatsch (Bau Bildung Sachsen-Anhalt) Michael Herding (Bildungszentrum des Baugewerbes Krefeld), Michael Hempe (Aus- und Fortbildungszentrum des Baugewerbes Gotha) sowie Bernd Horn und Christian Wiedenroth (beide von der Staatlichen Berufsschule Lindau) waren diesmal auch Walter Riering vom Bundesfachausschuss WKSB im HDB und Boris Opalic von der IBUS GmbH beim Treffen dabei. Andreas Papaleontiou (Armacell Senior Applikationsspezialist) leitete die Tagung und stellte zunächst strukturelle Veränderungen im Team der Armacell Anwendungstechnik sowie aktuelle Entwicklungen in den deutschland- und europaweiten Verarbeitungsschulungen des Unternehmens vor. Immer beliebter werden laut Armacell auch die Webinare, die ergänzend zu den Vor-Ort-Seminaren angeboten werden.
Digitale Tools in der Ausbildung
Um den Ausbildern neue Trends in der Isolierbranche vorzustellen, hatte Armacell Boris Opalic von der IBUS GmbH eingeladen, der die Aufmaß-Software „IBUS“ vorstellte. Das Programm ermöglicht die Erstellung dreidimensionaler Rohrkonstruktionen einschließlich einer übersichtlichen Liste der enthaltenen Maße und Formteile. Wie Walter Riering berichtete, wurde die Software bereits in den Lehrplan des Ausbildungszentrums Hamm übernommen. Er verwies auf die Möglichkeit, Förderungen aus EU-Fonds zur Einführung der Software zu erhalten, um die Ausgaben für die Ausbildungszentren möglichst gering zu halten. Michael Herding präsentierte die kostenfreie „SketchUp Make“ Modellierungssoftware, die im BZB Krefeld erfolgreich zur Erstellung und Zeichnung von dreidimensionalen Modellen für Blech-Übungsformteilen im Rahmen der praktischen Lehrlingsausbildung genutzt wird. Ulrich Büringer vom Aus- und Fortbildungszentrum Nordschwaben setzt dagegen die ebenfalls kostenlose Software von Allplan (Nemetschek) ein und Christian Wiedenroth von der Staatlichen Berufsschule Lindau hat gute Erfahrungen mit dem Zeichenprogramm Logi TRACE von PROfirst gemacht, das 3D-Objekte und dazugehörige Abwicklungen zeigt, die als Basis für praktische Aufgaben für Auszubildende dienen können.
Mehr Klarheit beim Führen von Berichtsheften gefordert
Wenig zufrieden zeigten sich die Ausbildungsmeister weiterhin mit der Qualität der Berichtshefte der Auszubildenden. Nur wenige Ausbildungsbetriebe tragen dafür Sorge, dass diese von ihren Lehrlingen adäquat geführt werden. Es wurde bemängelt, dass weder die Form noch der Umfang der Einträge klar definiert ist und zur Prüfungszulassung lediglich ein ausgefülltes Berichtsheft vorgelegt werden muss. Eine Option zur Verbesserung der Qualität der Berichtsheftführung, deren Umsetzung alle Teilnehmer begrüßen würden, könnten Extrapunkte für eine ordnungsgemäße Berichtsheftführung bei den Abschlussprüfungen sein. Hierfür wäre jedoch eine Änderung der Prüfungsverordnung der Handwerkskammern und der IHK notwendig, die mit einem erheblichen Verwaltungsaufwand einher gehen würde. Als digitale Alternative wurde eine standardisierte App diskutiert, die jedoch komplex in der Umsetzung sein dürfte, wie erste Erfahrungen in großen Ausbildungsbetrieben zeigen.
Nachwuchskräfte im Isolierhandwerk
Trotz guter Chancen auf dem Arbeitsmarkt und attraktiven Verdienstmöglichkeiten leidet die Isolierbranche unter Nachwuchsmangel. Um so attraktive Handwerksberufe wie den WKSB-Isolierer*in bekannter zu machen, veranstaltet das Aus- und Fortbildungszentrum Nordschwaben jährlich einen „Tag der offenen Tür“, zu dem Kindergarten- und Mittelschulbesuche eingeladen werden. Dabei werden Lehrinhalte auf interessante und interaktive Weise vermittelt, um zukünftig wieder mehr Ausbildungsplätze zu belegen.
„Isolierer sind Energiesparer. Angesichts der steigenden Energiepreise und der Folgen des Klimawandels wird die Isoliertechnik immer wichtiger. Der Beruf hat eine glänzende Zukunft, denn ohne fachgerechte Isolierungen in Gebäuden und in der Industrie können die Klimaziele nicht erreicht werden. Als Hersteller von Dämmstoffen für betriebstechnische Anlagen in der Industrie und in der technischen Gebäudeausrüstung unterstützen wir die Aus- und Weiterbildung seit vielen Jahrzehnten maßgeblich. Ob Kurse in den Aus- und Weiterbildungszentren, Schulungen im Armacell Trainingscenter in Münster, Online-Webinare oder die Ausrichtung der Fachtagung zur überbetrieblichen Isolierer-Ausbildung, wir gestalten die Zukunft unserer Branche aktiv mit“, betont Mert Karabulut, Armacell Manager Central Technical Services EMEA.
Im kommenden Jahr soll eine Fortsetzung der Fachtagung stattfinden.