Im Rahmen des neuen Projekts »CircularInFoam« entwickeln Forschende des Fraunhofer CCPE nachhaltige, zirkuläre Dämmstoffe auf Basis von Rezyklaten und Biopolymeren. Angesichts der Herausforderungen im Gebäudesektor, der für 35 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland verantwortlich sei, heißt es in einer Mitteilung des Instituts, ziele das Projekt darauf ab, Wärmeverluste zu reduzieren und die Klimaneutralität bis 2045 zu unterstützen.
Um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, ist es unerlässlich, Wärmeverluste durch die Gebäudehülle zu reduzieren, heißt es weiter in der Mitteilung. Neben zahlreichen anderen Maßnahmen, wie dem Austausch von Heizungsanlagen, Fenstern und Türen, müssten Undichtigkeiten beseitigt und das Mauerwerk verstärkt gedämmt werden. Jährlich würden rund 11,5 Mio. m³ Polystyrol-Dämmstoffe in Deutschland eingesetzt, und die Nachfrage steige. Polystyrol-Schaumdämmstoffe würden einen Marktanteil von etwa 30 % ausmachen. Benötigte Brandklassen könnten aber nur mit halogenhaltigen Flammschutzmitteln erreicht werden, die aufgrund ihrer Herstellung und Nutzung kritisch zu betrachten seien. Im Rahmen der EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie sollen bis 2030 16 % und bis 2035 bis zu 22 % Energieeinsparungen im Vergleich zu 2020 erzielt werden. Dies könne nur mit nachhaltigen Dämmmaterialien erreicht werden.
Daher haben die Fraunhofer Institute LBF, ICT und IBP im Rahmen des Fraunhofer CCPE das Projekt „CircularInFoam“ neu gestartet. Ziel sei laut eigenen Angaben die Entwicklung von thermoplastischen Schäumen für den Einsatz als nachhaltige Dämmstoffe, die auf Rezyklaten und Biopolymeren basieren. Hierbei stehe der Einsatz nachhaltiger Polymere und halogenfreier Flammschutzmittel im Fokus. Angesichts strengerer regulatorischer Anforderungen optimiere das Projektteam die Flammschutzeigenschaften des neuen Dämmstoffs weiter.
Das Projekt berücksichtige nicht nur technische, sondern auch gesellschaftliche und regulatorische Anforderungen und biete das Potenzial, nachhaltige Dämmstoffe weiter voranzubringen. Die Vorgehensweise gliedere sich in sechs Arbeitspakete, die von der Auswahl geeigneter Flammschutzmittel über die Prozessentwicklung bis zur Analyse und bauphysikalischen Bewertung der hergestellten Schäume reichten. In der Mitteilung heißt es weiter, dass interessierte Industrieunternehmen eingeladen sind, sich zu melden, um als Partner eingebunden zu werden und die Marktakzeptanz zu sichern. Die Ergebnisse werden abschließend aufbereitet und in einem Leitfaden veröffentlicht.